Alois Kottmann
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Bundesverdienstkreuz
  Roland Koch -Ministerpräsident des Landes Hessen (l.)- und Alois Kottmann
   

Herausragendes Engagement gegen musikkulturelle Defizite
Bundesverdienstkreuz für Alois Kottmann

Für seine herausragenden und vielfältigen Verdienste als Musikerpersönlichkeit sowie sein großes soziales Engagement erhielt der Konzertgeiger, Orchesterleiter und Hochschullehrer Prof. h.c. Alois Kottmann aus Hofheim am Taunus heute in Wiesbaden aus den Händen von Ministerpräsident Roland Koch das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

"Professor Kottmann hat sich während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit immer für die Vermittlung humaner Werte durch die Musik eingesetzt. Kulturelle Werte, die so genannte große Kultur, sollte allen zugänglich sein, die Interesse daran haben. Deshalb versuchte er stets mit herausragendem ehrenamtlichem Engagement musikkulturelle Defizite durch Initiativen aufzuarbeiten" erläuterte der Hessische Ministerpräsident in seiner Laudatio.

Professor Kottmann genieße nicht nur als Interpret von Bachs Werken für Solovioline international große Anerkennung – vor allem sein dreistimmiges Geigenspiel und das "imaginäre Binden" hätten die Fachdiskussion beflügelt – sondern habe sich auch sehr intensiv mit der Musikvermittlung auseinander gesetzt. Ein tiefes Interesse an deren Fragen und Aufgaben habe ihn über die engere berufliche Tätigkeit hinaus pädagogisch und sozial motiviert. Er war 1979 Mitbegründer der überregionalen Gallus-Konzerte in Flörsheim am Main und ist seither Mitglied des Künstlerischen Beirates des Förderkreises Musik Main-Taunus e.V.

Dieser hat sich der Förderung kultureller Zwecke auf dem Gebiet der klassischen Musik verschrieben. Außerdem soll musikbegabten jungen Menschen die Möglichkeit geboten werden, ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln und sich in der gehobenen Konzertpraxis zu bewähren.

Darüber hinaus war Alois Kottmann 1981 Initiator der "Internationalen Musiktage" in Hofheim am Taunus. Hierbei handelt es sich um ein international ausgerichtetes Arbeitsprojekt, an dem sich inzwischen junge Geigerinnen und Geiger aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern beteiligen. Bestandteile sind ein Violin- und Klavierkurs, ein musikwissenschaftliches Symposium sowie Konzerte und der "Alois-Kottmann-Preis", der mit 3000.- Euro dotiert ist. Außerdem gründete er 1968 das "Collegium Instrumentale Alois Kottmann", dessen Mitglieder aus "seiner Schule" hervorgegangen seien und auch internationale Beachtung gefunden habe.

Für das Musikleben in der Stadt Hanau ist Professor Kottmann von ganz besonderer Bedeutung. Er rief die "Philippsruher Schlosskonzerte" ins Leben, eine Konzertreihe, die 1987 im Schloss Philippsruhe begann. Aus dem persönlichen Verhältnis zu seiner Vaterstadt Hanau und ihrem weltberühmten Sohn Paul Hindemith hat er im Hindemithjahr 1995 für die Stadt Hanau den musikalischen Teil des Festaktes gestaltet.

Professor Kottmann habe sich aber auch auf sozialem Gebiet sehr engagiert und um unsere Gesellschaft verdient gemacht. Er habe mit mehreren Konzerten, bei denen er auf seine übliche Gage verzichtete, wesentlich dazu beigetragen, dass der Förderkreis Hessischer Multiple Sklerose Kranker e.V. in Frankfurt am Main gezielte Projekte der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft finanziell fördern konnte. Ebenso habe er unermüdlich die Aktion "Menschen für Menschen" unterstützt. Für seine Verdienste habe er schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Darunter im Jahr 2002 auch den Hessischen Verdienstorden am Bande.

Beruflich tätig war Professor Alois Kottmann ab 1958 als Dozent für Violine am Dr. Hoch’s Konservatorium und an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1962 folgte eine Dozentenstelle an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, wo er 1981 eine Honorarprofessur an der Künstlerischen Fakultät erhielt. Außerdem ist er Dozent an der Johannes Gutenberg-Universität und am Peter Cornelius-Konservatorium in Mainz.