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Albrecht Goebel:
Seit zwanzig Jahren ist nicht zuletzt die Musik Johann Sebastian Bachs zu einem Gegenstand der "historischen Musikpraxis" geworden. Verfechter des "Originalklangs" versuchen, den Musikfreunden eine neue, teils wissenschaftlich begründete Sichtweise Bachscher Musik nahezubringen. Hat diese sogenannte "historische Musikpraxis" auch Ihre Interpretation mitgeprägt?


Alois Kottmann:
Als ich Anfang der achtziger Jahre zwei Bachsche Solosonaten erstmals einspielte - es handelte sich um die g-Moll Sonate und d-Moll Partita -, habe ich durchaus die Vorstellungen der "historischen Musikpraxis" berücksichtigt; ich fand sie plausibel, zumal sie äußerlichem Virtuosengehabe und effektorientiertem Geigenspiel entgegenwirkten und den Blick auf die - so möchte ich es formulieren - "Wahrhaftigkeit" von Bachs Musik lenkten. Doch als ich 1990 an der Gesamtaufnahme arbeitete, begann ich mich von entsprechenden Gedanken zu lösen. Zunehmend hatte ich den Eindruck gewonnen, dass diese Musik trotz aller Verwurzelung im barocken Umfeld letztlich über den Zeiten steht.


     
 
www.alois-kottmann.de