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Ök.Rat. Franz Unterberger - Prof.Dr. Heinrich Kraus - Alois Kottmann
während der Veranstaltung zur Enthüllung der Gedenktafel für Max Rostal in Strobl am Wolfgangsee

 

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Albrecht Goebel:
War erkennbar, dass Rostal ehemals Schüler und Assistent von Carl Flesch gewesen ist?


Alois Kottmann:
Darauf kann ich nur unter Vorbehalt antworten, da ich Flesch selbst nicht mehr erlebt habe. Dessen Violinpädagogik ist meines Erachtens von dem Grundgedanken geprägt, dass alle spieltechnischen Studien letztendlich künstlerischen Zielen zu dienen haben. Zwar misst Flesch einer möglichst perfekten Spieltechnik hohe Bedeutung zu, doch betrachtet er sie als Funktion, als Voraussetzung für eine möglichst intensive künstlerische Mitteilung. Spieltechnische Vollendung um ihrer selbst willen stand Flesch ablehnend gegenüber. Rostal teilte diese Ansicht durchaus. Zwar hielt er eine - einfach formuliert - sichere Spieltechnik im Sinne perfekter Läufe, Dreiklänge und Doppelgriffe für unverzichtbar und kritisierte unumwunden Mängel, doch übte er entsprechende Kritik letztlich nur im Hinblick auf die Lösung künstlerischer Fragen. So war es nur logisch, wenn der Meisterkurs - wie oben schon erwähnt - in erster Linie künstlerischen Fragen galt. Am Abbrennen eines virtuosen Feuerwerks lag Rostal, soweit ich dies beurteilen kann, nicht viel; Zirkusstücke waren nicht der vorrangige Inhalt seines geigerischen Repertoires.


     
 
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